Die wichtigsten Infos im Überblick

Was Myome sind: Gutartige, hormonabhängige Wucherungen in der Gebärmutter, die bei einem Großteil der Frauen im gebärfähigen Alter vorkommen.
In der Schwangerschaft: Durch den erhöhten Östrogenspiegel und die stärkere Blutversorgung können Myome während der Schwangerschaft wachsen. Meist ist jedoch keine Behandlung erforderlich.
Einfluss auf die Fruchtbarkeit: Die Sorge, durch Myome unfruchtbar zu sein, ist überwiegend unbegründet.
Mögliche Risiken: Sehr selten können Myome in der Schwangerschaft das Risiko für vorzeitige Wehen, eine unnatürliche Kindslage oder einen höheren Blutverlust nach der Geburt erhöhen.
Diagnose: Myome werden oft zufällig bei Routine-Ultraschalluntersuchungen entdeckt.
Geburt: Eine vaginale Geburt ist in der Regel auch mit Myomen möglich; ein Kaiserschnitt ist nur selten notwendig, z. B. wenn ein Myom den Geburtskanal blockiert.

Was sind Myome?

Myome sind Wucherungen, die sich in der Muskelschicht der Gebärmutter, dem sogenannten Myometrium, entwickeln können. Sie sind immer gutartig. Je nach Lage oder Größe können Frauen beschwerdefrei bleiben, aber auch mit starken Symptomen zu tun haben.(1)

Myome werden auch als hormonabhängige Tumore bezeichnet, weil ihr Wachstum durch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen angeregt wird. Deshalb treten sie nur zwischen der Pubertät und der Menopause auf.(2)

Es wird angenommen, dass ca. 40 bis 80 % aller Frauen Myome haben.(3) Sie beginnen überwiegend erst nach dem 20. Lebensjahr zu wachsen. Die ersten Symptome machen sich aber oft erst zwischen 30 und 40 Jahren bemerkbar.(4)

Diese Arten von Myomen gibt es

Myome bestehen aus Muskelzellen und Bindegewebe.(3)

Je nachdem, wo sie in der Gebärmutter liegen, werden sie unterschiedlich bezeichnet(3):

Submuköses Myom: unter der Gebärmutterschleimhaut
Intramurales Myom: in der Wand der Gebärmutter
Subseröses Myom: an der Außenseite der Gebärmutter
Zervixmyom: am Gebärmutterhals
Intraligamentäres Myom: im Bindegewebe neben der Gebärmutter

Wenn Myome unkontrolliert wachsen, können sie, abhängig von ihrer Lage, auf benachbarte Organe oder Nervenendigungen drücken.(1,3)

Was sind die Auswirkungen von Gebärmuttermyomen auf die Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft können Myome wachsen. Die Ursachen dafür sind die erhöhte Östrogenkonzentration im Blut und die verstärkte Blutversorgung der Gebärmutter.(5)

Bei den meisten Frauen müssen Myome in der Schwangerschaft nicht behandelt werden. Falls doch Symptome auftreten, können sie meist durch körperliche Schonung abgemildert werden.(5)

Welchen Einfluss haben Myome auf die Fruchtbarkeit?

Obwohl viele Frauen befürchten, dass Myome einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben können, ist diese Sorge größtenteils unbegründet. Es wird davon ausgegangen, dass Unfruchtbarkeit bei Frauen nur bei 1-2 % durch Myome verursacht wird.(3)

Mögliche Symptome und Risiken bei Myomen in der Schwangerschaft

Viele der Symptome von Myomen treten zyklisch auf und werden an den Tagen vor und nach der Regelblutung stärker. In der Schwangerschaft entstehen Symptome typischerweise durch die bereits vergrößerte Gebärmutter.(5,6)

Generell können sie diese Symptome auslösen(6):

lange, starke Monatsblutungen und Zwischenblutungen
starke Krämpfe
Harndrang
Verstopfung
Schmerzen im Rücken, der Seite, des Ischias, der Beine oder der Nieren
Fremdkörper oder Schweregefühl

Grundsätzlich besteht für Schwangere mit Myomen ein erhöhtes Risiko für(5):

Fehlgeburt
vorzeitige Wehentätigkeit
Lageanomalie, bei der das Baby kopfüber in der Gebärmutter liegt
höherer Blutverlust nach der Geburt
Kaiserschnitt, wenn ein großes Myom die vaginale Geburt verhindert

Wie werden Myome in der Schwangerschaft diagnostiziert und kontrolliert?

Myome werden in der Regel aufgrund von Beschwerden oder zufällig entdeckt, wenn eine Ultraschalluntersuchung und/oder eine Tastuntersuchung gemacht wird, z. B. bei der Schwangerenvorsorge. Ist der Befund nicht eindeutig, kommen weitere Untersuchungsmethoden in Betracht.(5,7)

Um das Wachstum der Myome im Blick zu behalten, wird eine engmaschige Kontrolle durch den/die Gynäkolog:in empfohlen.(8) Im 3. Trimenon und nach der Geburt können Myome wieder kleiner werden.(8)

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Myomen während der Schwangerschaft?

In den allermeisten Fällen müssen Myome während der Schwangerschaft nicht behandelt werden. Kommt es allerdings zu starken Schmerzen, Blutungen oder droht eine Frühgeburt, kann eine Überwachung in der Klinik notwendig sein.(5)

Verursachen Myome aufgrund ihrer Größe oder Lage Schmerzen oder Verdrängungsbeschwerden, hilft es in der Regel, wenn sich die Schwanger schont.(5)

Grundsätzlich sollte in der Schwangerschaft keine operative Entfernung von Myomen stattfinden, solange es nicht unbedingt nötig ist. Die starke Durchblutung der Gebärmutter birgt eine höhere Wahrscheinlichkeit für Komplikationen, wie z. B. vorzeitige Wehen.(9)

Behandlung vor der Schwangerschaft

Sind Myome sehr groß, in großer Anzahl vorhanden oder wachsen schnell, wird empfohlen, vor einer geplanten Schwangerschaft eine Behandlung zu beginnen.(10)

Für Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben, kommt die operative Behandlung infrage:

Je nachdem, wo sich die Myome befinden und wie groß sie sind, kommen eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie), eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder aber ein kleiner Bauchschnitt (ähnlich wie beim Kaiserschnitt), zum Einsatz. Bei letzterem kann nach 6 Monaten eine Schwangerschaft angestrebt werden. In der Regel ist eine vaginale Entbindung möglich.(11)

Geburt mit Myomen: Spontangeburt oder Kaiserschnitt?

Es ist unüblich, dass Myome in der Schwangerschaft Komplikationen verursachen und eine vaginale Geburt unmöglich machen. Wenn doch, liegt es beispielsweise daran, dass ein Myom den Geburtskanal blockiert oder die Plazenta nach unten drängt. In diesen Fällen wird ein Kaiserschnitt gemacht.(4)

Die bereitgestellten Inhalte haben rein informativen Charakter und dürfen nicht als Ersatz für eine medizinische Diagnose oder Behandlung durch einen/eine Ärzt:in betrachtet werden. Von selbst vorgenommenen Diagnosen oder Behandlungen wird abgeraten.