Welche psychischen Krankheiten gibt es?
Der Psychiater diagnostiziert und therapiert seelische Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen. In Hamburg können sich Betroffene an ca. 200 Psychiater wenden und sich Hilfe bei psychischen Belastungen holen. Man nennt die Krankheiten auch affektive Störungen. Dazu gehören Depressionen, Essstörungen, Ängste, Süchte und Burnout. Depressionen haben unterschiedliche Symptome, wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Erschöpfung, und können auch eine Folge von vorausgegangenen Erkrankungen sein, wie zum Beispiel Burnout. Burnout bezeichnet einen dauerhaften Stresszustand, wobei der Betroffene nicht mehr in der Lage ist zu Arbeiten. Auch Suchterkrankungen führen zu einer Einschränkung im normalen Leben. Die häufigste Ursache von Suchtkrankheiten ist der Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen. Um von einer Sucht loszukommen, ist eine Therapie nötig.
Auch ein gestörtes Essverhalten ist eine psychische Erkrankung. Vor allem Jugendliche leiden an Essbrechsucht, der sogenannten Bulimie, wobei sie Essen aufnehmen und es dann wieder erbrechen. Weitere Essstörungen sind die Fettsucht (Adipositas) und die Magersucht. Beide Krankheiten gehen ins Extreme. Bei der ersteren können die Menschen nicht aufhören zu essen und werden immer dicker, bei der Magersucht liegt eine gestörte körperliche Wahrnehmung vor und es kommt zum zwanghaften Gewichtsverlust. Auch Ängste können sich zu ernsthaften psychischen Krankheiten entwickeln. Häufig treten hier Platzangst, Höhenangst oder Angst vor Krankheiten auf. Liegt eine ernste Krankheit vor, führen diese Ängste zu Panikattacken und Einschränkungen im Alltag.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es in der Psychiatrie?
Der Psychiater kann solche Erkrankungen behandeln. Bei Wahrnehmungsstörungen und falschen Denkmustern kommt die kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz. Hier soll der Patient selber sein falsches Denken erkennen, welches ihn belastet, und anschließend so zum Umdenken bewegt werden. Bei saisonalen Depressionen kann die Lichttherapie helfen, um die Stimmung des Patienten dauerhaft aufzuhellen. Außerdem findet die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) zur Behandlung von Depressionen Anwendung.
Betroffene Gehirnbereiche werden gebremst oder angeregt, mit dem Ziel die Depressionen zu verringern. Bei schweren Verläufen von Depressionen und Schizophrenie wird die Elektrokrampftherapie eingesetzt. Das Gehirn wird Stromstöße ausgesetzt, wobei der Patient unter Vollnarkose steht und die Muskeln entspannt sind. Manchmal reicht zur Behandlung keine ambulante Therapie aus und der Patient muss sich in stationäre Behandlung begeben. Außerdem ist der Psychiater dazu berechtigt, anders als Psychologen, Medikamente wie Antidepressiva und Psychopharmaka zu verschreiben und den Patienten mit Tabletten zu behandeln.